22:36 Wieso jagen die Haie so nah an der Küste? | |
Sharm el-Sheikh (Ägypten) – Ein Strand-Paradies steht noch immer unter Schock! Am Sonntag ist eine deutsche Touristin († 71) im ägyptischen Badeort Sharm el-Sheikh einer Hai-Attacke zum Opfer gefallen. „Die gehäuften Haiangriffe der vergangenen Tage sind auf eine Verkettung unglücklicher Umstände" zurückzuführen, sagt Gerhard Wegner, Präsident der Initiative „Sharkproject International". Mehrmals im Jahr drücke die Strömung im Roten Meer Plankton an die Küste – und damit auch Fische und ihre Jäger, große Hochseehaie, erklärt Wegner. Denn: Der Weißspitzen-Hochseehai, der am vergangenen Mittwoch vier Touristen schwer verletzte, kommt normalerweise nie so nah an die Küste. „Hochseehaie sind wesentlich neugieriger als Riffhaie, sie schwimmen sonst durch eine blaue Wüste", sagt Wegner. Hinzu kam, dass die Haie wahrscheinlich indirekt angefüttert wurden, weil Kadaver oder Abfälle ins Meer geworfen wurden. Die Haie riechen Futter, sie schmecken Futter, und nun spüren sie die hektischen Bewegungen der Badenden, die sich damit wie Beute verhalten. Im Moment bestehe deshalb örtlich begrenzt auf Sharm el-Sheikh eine erhöhte Gefahr, so Wegner. Die These, dass die Überfischung im Roten Meer Ursache für die gehäuften Angriffe sei, hält Wegner für falsch: „Das Rote Meer ist nach wie vor eines der fischreichsten Meere auf der Welt." Nach dem tödlichen Hai-Angriff haben die Behörden erst einmal alle Strände geschlossen. Augenzeugen berichten von schrecklichen Szenen! „Der Hai zerrte und riss an der armen Frau. Sie schrie immer wieder um Hilfe", sagt die Engländerin Ellen Barnes der Zeitung „Sun", „es war entsetzlich. Das Wasser hat gebrodelt, als wäre ich in einer Waschmaschine. Überall um mich war Blut." Auch Jim Farr hatte eine Begegnung mit dem Hai. Farr sagt der „Sun": „Ich war gerade in der Nähe des Stegs schwimmen, als dieses massive Ding meine Flossen berührte. Ich stellte fest, es war ein Hai." Sekunden hörte er unter Wasser die Schreie. Farr: „Ich schaute auf und sah die Hai-Attacke." Nach den Angriffen auf die vier Touristen vergangene Woche seien in der Nähe des Badeortes ein Makrelenhai und ein Weißspitzen-Hochseehai eingefangen worden, teilte das Umweltministerium mit. Die 150 und 250 Kilogrammschweren Haie seien in ein Naturschutzzentrum gebracht worden. Dort solle geprüft werden, ob sich Reste menschlicher Gebeine in ihren Mägen befänden. | |
|
Kommentare insgesamt: 0 | |